Auf Anregung von Frau Sabine Bätzing-Lichtenthäler, MdL und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rheinland-Pfälzischen Landtag trafen sich am 14.03.2022 im Wald bei Offhausen und Herkersdorf Vertreter aus der Politik mit dem Vorstand des Waldbauvereins Altenkirchen und örtlichen Waldbesitzern zu einem Waldspaziergang.
Neben Frau Bätzing-Lichtenthäler schlossen sich der Wanderung auch der forst- und umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Nico Steinbach, MdL und der Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Kirchen Andreas Hundhausen an.
Für die Darstellung der aktuellen Probleme und Herausforderungen der Waldbesitzer war kaum ein Ort geeigneter, als der ausgewählte Raum um den Ottoturm.
Ausgangspunkt für den Rundgang war eine jüngst erweiterte Höchstspannungsleitung durch den Wald, an der exemplarisch die Inanspruchnahme des Waldes für vielfältige gesellschaftliche Zwecke zu bestaunen war. Längst muss der Wald viele Ansprüche bedienen, ohne dass der Waldbesitzer dafür honoriert wird oder Entschädigungen für Eingriffe (Energieleitungen) häufig nicht alle Langzeitfolgen für die verbliebenen Waldbestände abdecken.
Gerade im Westerwald hat der Klimawandel die Waldbesitzer mit einer Situation konfrontiert, die vor wenigen Jahren so nicht vorstellbar war. Riesige Kahlflächen fordern die Phantasie der Verantwortlichen heraus, wie und womit wieder aufgeforstet und die erforderlichen Investitionen in die Begründung und Pflege der neuen Wälder jetzt und in den Folgejahren finanziert und umgesetzt werden sollen.
Darüber hinaus sprach der Vorsitzende des Waldbauvereins Altenkirchen, Friedrich Freiherr von Hövel weitere Themen an, die für die Waldbesitzenden von großer Bedeutung sind oder an solcher gewinnen werden.
So beklagte er die Forderungen zur Stilllegung und Nutzungseinschränkung von Wäldern. Damit schränke man das Potenzial der CO2-Bindung in langlebigen Holzprodukten unnötig ein. Ebenso sei der Ruf nach dem Verbot der Brennholznutzung wegen angeblich bedeutsamer Feinstaubemissionen nicht nachvollziehbar. Der Wald und die Waldbewirtschaftung seien auf eine kohärente Politik auf allen Ebenen angewiesen.
Er forderte eine Honorierung der sog. Ökosystemleistungen des Waldes (CO2-Bindung, Wasserschutz, Erholung) sowie Erleichterungen bei der Installierung von Windenergieanlagen im Wald.
Eine gute fachliche Beratung im Wald sei dringlicher denn je und Landesforsten aufgerufen, eine ausreichende Personalausstattung vorzuhalten. Gleichzeitig müsse diese Leistung für die Waldbesitzer aber bezahlbar bleiben.
Er dankte der Politik für die finanzielle Unterstützung in diesen schwierigen Jahren, die zur Meisterung der Krise erheblich beigetragen habe.
Sabine Bätzing-Lichtenthäler bekräftigte ihre Unterstützung für die Waldbesitzer. Sie halte eine pragmatische Abwägung zwischen Schutz und Nutzung für erforderlich und werde sich weiter für eine „Klimaprämie“ und die Honorierung aller Waldleistungen einsetzen. Der Waldpakt der Landesregierung solle erneuert und bekräftigt werden.
Nico Steinbach wies auf die bislang zur Verfügung gestellten erheblichen Fördermittel ebenso hin, wie auf den vorgesehenen Stellenzuwachs bei Landesforsten. So solle sichergestellt werden, dass die Waldbesitzer auch zukünftig eine qualifizierte Beratung und Betreuung erhalten können.
Forstamtsleiter Michael Weber schilderte, dass mit dem vorhandenen Personal nicht mehr alle Aufgaben erledigt werden können und dass es immer schwieriger sei, genügend motivierten Nachwuchs für die Waldarbeit zu gewinnen.
Zum Abschluss und nachhaltigen Erinnerung an diesen Tag pflanzte Sabine Bätzing-Lichtenthäler eine Winterlinde an exponierter Stelle der Haubergsgenossenschaft Offhausen: